Gestern Abend
Okay, also falls ich sie heute sehe (und das werde ich mit Sicherheit), dann muss ich mich vorbereiten. Einige Sekunden vorher. Wenn ich sehe, dass sie herkommt, dann muss ich mich wenigstens einige Sekunden darauf einstellen, weil sonst denke ich wieder nicht, sondern mein Herz übernimmt die Kontrolle. Also vorsichtig Ausschau hal...
"Hallo!"
Oh nein, das waren nicht einmal zwei Sekunden. Verdammt.
"Hallo."
Die Wangen berühren sich und wir küssen die Luft.
Über was wir sprechen? Ich höre gar nicht zu, antworte mechanisch auf ihre Fragen, die sie stellt, weil sie offensichtlich sind, denn sie handeln über die letzten Tage, die für jeden von uns ein bisschen erzählenswert waren.
"Du bist heute nicht besonders gesprächig."
Ach ja? Das liegt vielleicht daran, dass meine einzigen Gedanken, die ich hinter diesem mechanischen Fragen-stellen habe, sind:
Hoffentlich geht sie bald weg, hoffentlich geht sie bald weg, hoffentlich geht sie bald weg, hoffentlich geht...
"Das kann schon sein."
Schließlich:
"Ich muss dann wieder weiter."
"Okay."
"Wir sehen uns noch, ja?"
Das glaube ich kaum, denn ich werde dir für den Rest des Abends aus dem Weg gehen. Weil mir durch deine Abstand-Phase klar geworden ist, wie wenig ich diese Freundschaft mit dir jemals haben wollte. Wie sehr sie mir geschadet hat. Deswegen halte ich es für besser, wenn ich zuerst richtig über dich hinwegkomme, denn ich weiß nicht, ob ich es schon bin oder nicht... Wie lange das dauert und was danach geschieht, das weiß wohl niemand so genau. Ich wäre dir sowieso kein guter Freund mehr. War es eigentlich nie. Ich wäre ja doch nur auf jede männliche Person eifersüchtig, die mehr Kontakt mit dir hat als ich. Das ist mir jetzt klar. Im Gegensatz zu dir möchte ich niemals bei jemandem falsche Hoffnungen erwecken, der sich unglücklich in mich verliebt hat. Ich würde lieber abweisend sein, um zu verdeutlichen, dass es einseitig ist. Das ist zwar vielleicht gemein, aber besser als diese Pseudo-Freundschaft, die auf einer Seite nur von unglücklicher Liebe herrührt. Aber ich werfe dir das nicht vor. Nein, ich werfe dir gar nichts vor.
"Ja, höchstwahrscheinlich."
"Viel Spaß noch."
"Dir auch."
Na endlich...
...
Dieser Kampf zwischen Herz und Verstand ist schon wieder im Gange, als ich da so in die Nacht hinausgehe.
Herz: "Was machst du denn da, du liebst sie doch, warum willst du lieber von ihr getrennt sein? Okay, es tut weh, aber ist es nicht auch schön, in ihrer Nähe zu sein?"
Das Herz möchte nun mal ein Herz sein und glaubt an die Liebe, an alles Gute. Deswegen sendet es ein (nicht besonders starkes, aber doch vorhandenes) das-ist-falsch-Gefühl aus, das ein wenig im Magen liegt.
Verstand: "Es hat keinen Sinn. Warum solltest du eine Freundschaft wollen? Es ist besser, endlich mal an dich zu denken, dich zu schützen. Zu lange hast du das jetzt mitgemacht."
Nach vielen Monaten hat der Verstand bei diesen Kampf mal die Oberhand. Hoffentlich endgültig.
Ob wir uns jemals aussprechen? Ich glaube nicht. Sie versteht es auch so. Ich möchte es auch gar nicht. Was wäre ich denn, wenn ich ihr nicht aus dem Weg gehen würde? Doch nur der schweigender Kerl der neben ihr steht und sie anhimmelt, der glaubt, dass das die tollste Freundschaft aller Zeiten ist, das kenne ich ja schon. Tja, das mit dem blind machen der Liebe, das stimmt schon. In letzter Zeit war sie außerdem nur noch abweisend, egal ob Phase oder nicht Phase. Also bin ich wohl kein großer Verlust für sie. Eigentlich bin ich froh, wenn es so sein sollte.
Und trotzdem... ich wollte mich von ein paar Leuten verabschieden heute, aber das machte ich nicht mehr, weil ich dazu an ihr vorbeigehen hätte müssen. Also schlich ich mich hinaus.
Warf noch einen Blick auf sie.
Und ich fühlte mich nicht gut. Es war im Hinterkopf. Es fühlte sich nicht gut an.
Aber besser als wieder eine dieser euphorischen Nächte, die am nächsten Tag von einem grauenvoll tiefen schwarzen Loch gekennzeichnet waren.
Doch, so ist es besser.
"Hallo!"
Oh nein, das waren nicht einmal zwei Sekunden. Verdammt.
"Hallo."
Die Wangen berühren sich und wir küssen die Luft.
Über was wir sprechen? Ich höre gar nicht zu, antworte mechanisch auf ihre Fragen, die sie stellt, weil sie offensichtlich sind, denn sie handeln über die letzten Tage, die für jeden von uns ein bisschen erzählenswert waren.
"Du bist heute nicht besonders gesprächig."
Ach ja? Das liegt vielleicht daran, dass meine einzigen Gedanken, die ich hinter diesem mechanischen Fragen-stellen habe, sind:
Hoffentlich geht sie bald weg, hoffentlich geht sie bald weg, hoffentlich geht sie bald weg, hoffentlich geht...
"Das kann schon sein."
Schließlich:
"Ich muss dann wieder weiter."
"Okay."
"Wir sehen uns noch, ja?"
Das glaube ich kaum, denn ich werde dir für den Rest des Abends aus dem Weg gehen. Weil mir durch deine Abstand-Phase klar geworden ist, wie wenig ich diese Freundschaft mit dir jemals haben wollte. Wie sehr sie mir geschadet hat. Deswegen halte ich es für besser, wenn ich zuerst richtig über dich hinwegkomme, denn ich weiß nicht, ob ich es schon bin oder nicht... Wie lange das dauert und was danach geschieht, das weiß wohl niemand so genau. Ich wäre dir sowieso kein guter Freund mehr. War es eigentlich nie. Ich wäre ja doch nur auf jede männliche Person eifersüchtig, die mehr Kontakt mit dir hat als ich. Das ist mir jetzt klar. Im Gegensatz zu dir möchte ich niemals bei jemandem falsche Hoffnungen erwecken, der sich unglücklich in mich verliebt hat. Ich würde lieber abweisend sein, um zu verdeutlichen, dass es einseitig ist. Das ist zwar vielleicht gemein, aber besser als diese Pseudo-Freundschaft, die auf einer Seite nur von unglücklicher Liebe herrührt. Aber ich werfe dir das nicht vor. Nein, ich werfe dir gar nichts vor.
"Ja, höchstwahrscheinlich."
"Viel Spaß noch."
"Dir auch."
Na endlich...
...
Dieser Kampf zwischen Herz und Verstand ist schon wieder im Gange, als ich da so in die Nacht hinausgehe.
Herz: "Was machst du denn da, du liebst sie doch, warum willst du lieber von ihr getrennt sein? Okay, es tut weh, aber ist es nicht auch schön, in ihrer Nähe zu sein?"
Das Herz möchte nun mal ein Herz sein und glaubt an die Liebe, an alles Gute. Deswegen sendet es ein (nicht besonders starkes, aber doch vorhandenes) das-ist-falsch-Gefühl aus, das ein wenig im Magen liegt.
Verstand: "Es hat keinen Sinn. Warum solltest du eine Freundschaft wollen? Es ist besser, endlich mal an dich zu denken, dich zu schützen. Zu lange hast du das jetzt mitgemacht."
Nach vielen Monaten hat der Verstand bei diesen Kampf mal die Oberhand. Hoffentlich endgültig.
Ob wir uns jemals aussprechen? Ich glaube nicht. Sie versteht es auch so. Ich möchte es auch gar nicht. Was wäre ich denn, wenn ich ihr nicht aus dem Weg gehen würde? Doch nur der schweigender Kerl der neben ihr steht und sie anhimmelt, der glaubt, dass das die tollste Freundschaft aller Zeiten ist, das kenne ich ja schon. Tja, das mit dem blind machen der Liebe, das stimmt schon. In letzter Zeit war sie außerdem nur noch abweisend, egal ob Phase oder nicht Phase. Also bin ich wohl kein großer Verlust für sie. Eigentlich bin ich froh, wenn es so sein sollte.
Und trotzdem... ich wollte mich von ein paar Leuten verabschieden heute, aber das machte ich nicht mehr, weil ich dazu an ihr vorbeigehen hätte müssen. Also schlich ich mich hinaus.
Warf noch einen Blick auf sie.
Und ich fühlte mich nicht gut. Es war im Hinterkopf. Es fühlte sich nicht gut an.
Aber besser als wieder eine dieser euphorischen Nächte, die am nächsten Tag von einem grauenvoll tiefen schwarzen Loch gekennzeichnet waren.
Doch, so ist es besser.
räbreie - 2004/07/02 18:01