Sonntag, 26. Oktober 2008

...

Arbeit:

Die Stimmung ist gerade geladen bis zum geht-nicht-mehr. Die ganze Zeit runzelt jeder die Stirn und das was vom zarten neugebildeten, Mini-Teamgeist noch übrig war, wird von Tag zu Tag weniger.

Man schiebt trotzdem Überstunden, vermutlich in der unterbewussten Hoffnung, dass man nicht entlassen wird - sollte jemals irgendjemand sehr wichtiges überlegen, wer "gegangen wird" und wer nicht. Aber eigentlich ist es Blödsinn. Falsch. Eigentlich sollten wir uns wohl alle nach einem neuen Job umsehen anstatt Überstunden zu schieben.

Ist schon merkwürdig, das ganze. Das drückt sehr auf die Stimmung. Ungewissheit wie es weiter geht. Manche sind ihr ganzes leben lang schon da. Was diese Leute wohl tun würden, wenn sie wirklich entlassen werden würden? Sie sind auch diejenigen, denen man es am meisten anmerkt. In ihren Gesichtern, in ihrer Art am Telefon mit dir zu sprechen.

Nun ja. Ich werde erst mal Abwarten, was für Katastrophen auf uns zukommen werden. Dann kann ich immer noch irgendetwas machen. Das sinkende Schiff verlassen. Oder das gesunkene, wohl eher.

...

"Ich glaub deine Tasche ist im Weg."

"Oh. Na, ich steig eh gleich aus."

"Achso, du fährst ja heute gar nicht mit mir."

"Ja. Ich könnte schon." (Das würde ich. Sag ja und ich tus - scheiß auf alle Züge, die deswegen ohne mich fahren würden) "Es ist nur ein bisschen umständlich, aber..."

Kopfschütteln

Ich schlucke

Sogar beim Kopfschütteln muss ich das tun

"Ok. Das merkst du dir, gell?"

"Schreib ich mir daheim gleich auf. Und im Büro noch mal."

"Und im Handy."

Lächeln

Und mein Herzschlag setzt aus

"Schönes Wochenende."

strahlenderes Lächeln


Und ich habe so etwas wie Herzversagen

"Dir auch ein schönes Wochenende."

Die ganze Zeit über in-die-Augen-schauen als ob es kein Morgen mehr gibt

Dadurch alles vergessen

Alles

Ohne Augen wäre vieles leichter
Man müsste nichts sehen
Zum Beispiel Augen von anderen Menschen
Ich hätte es wesentlich leichter, glaube ich

"Machs gut."

"Tschüss."

Eigentlich will ich nicht gehen

Ich will nie gehen

Aber ich tu es trotzdem

und schlucke wieder

Beim Aussteigen sich-selbst-durch-die-Haare-Fahren
und tief Luft holen
und denken:
Scheiße. Elende, verdammte Scheiße

...

Are we human, or are we dancer?
alle grauenvollen Details springen mir ins Gedächtnis
von Zeit zu Zeit
Sachen, die ich erzählt bekommen habe
und zu denen ich gelächelt habe während ich dachte: "Das muss ein Albtraum sein. Das kann unmöglich die Wahrheit sein dass ich gerade in diesem Moment hier stehe und lächle, während ich das höre."
Man schafft es immer sehr gut, Sachen zu verdrängen.
Tatsachen.
Man denkt einfach nicht daran.
Nicht mehr so oft.
Ab und zu fällt einem wieder etwas ein und genau in diesem Moment
meistens ist es in einem Aufzug
oder in der U-Bahn
beginnt sich dann alles zu drehen
und man möchte schreien, wenn der Gedanke nicht gleich jetzt und auf der Stelle weggeht
die Tatsache
das Detail
My sign is vital
My hands are cold
And I'm on my knees
Looking for the answer
Ich akzeptiere also weiterhin das Schicksal,
denn jetzt ist es das endgültig.
Mein Schicksal.
Ich bekämpfe nichts, ich resigniere eben.
Mache das beste draus.
Es hat sowieso keinen Zweck, zu bekämpfen.
Es geht nicht. Bekämpfen ist funktioniert nicht.
Weglaufen noch weniger.
Und meistens geht es mir besser als früher.
Aber manchmal auch nicht.
Es sind gewisse Eindrücke, die ich wahrnehme.
Gewisse Dinge, die ich höre.

Die machen alles nicht leichter.

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